Jaguar beim OGP am Nürburgring - 60 Jahre D-TYPE und Deutschland-Debüt des F-TYPE Project 7

Jaguar beim OGP am Nürburgring – 60 Jahre
D-TYPE und Deutschland-Debüt des F-TYPE Project 7

Unter dem Motto „Klassik und Moderne“ steht der Auftritt von Jaguar beim 42. AvD-Oldtimer Grand Prix vom 8.-10. August auf dem Nürburgring. Der dreifache Le Mans-Sieger D-TYPE feiert in diesem Jahr 60-jähriges Jubiläum und steht im Mittelpunkt der Jaguar Aktivitäten rund um den in diesem Jahr 30 Jahre alt gewordenen Grand Prix-Kurs in der Eifel. Den Bogen in die Neuzeit spannt am zweiten August-Wochenende neben den aktuellen Performance-Modellen der R- und R-S-Baureihen der Jaguar F-TYPE Project 7. Der weltweit in nur 250 Einheiten gebaute Supersportwagen ist das erste Projekt der neu gegründeten Spezialabteilung Jaguar Special Operations – er wird in einer 20er-Edition ab Mitte 2015 auch an deutsche Jaguar Liebhaber ausgeliefert. Die Präsentation von Jaguar Heritage, die vor kurzem ein Kompetenzzentrum für Oldtimer-Besitzer in Deutschland eingerichtet hat und Autogrammstunden mit Jaguar Markenbotschafter Christian Danner, Sternekoch Johann Lafer und Schauspielerin Anja Kling sind die Highlights im offenen Bereich des Jaguar Ausstellungspavillons.

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Zwei Autos schlagen beim diesjährigen Oldtimer-Grand Prix die Brücke über eine 60 Jahre lange und faszinierende Sportwagen-Saga. Begründet hat sie Jaguar 1954 mit dem Debüt des für Gesamtsiege in Le Mans konzipierten D-TYPE, abgeschlossen wird sie sechs Jahrzehnte später mit der laut Jaguar Designdirektor Ian Callum „perfekten zeitgenössischen Verkörperung des D-TYPE, von dessen Formen wir uns inspirieren ließen.“

Wer genau hinschaut, entdeckt in der Tat Gemeinsamkeiten zwischen den beiden offenen Zweisitzern. Das Design des F-TYPE Project 7 lehnt sich eng an die 2013 gezeigte einsitzige Studie an, verfügt aber nun über zwei Sitze und Überrollbügel. Wie beim Le Mans-Sieger der Jahre 1955, 1956 und 1957 setzt sich die Bügel-Verkleidung auf der Fahrerseite in Form eines nach hinten abfallenden Höckers fort. Die „Rückenflosse“ gehörte zu den technischen Meisterleistungen des als Aerodynamiker wie Designer gleichermaßen begnadeten Jaguar Chefstilisten Malcolm Sayer. Sie stabilisierte den Geradeauslauf des nur 81 Zentimeter hohen, aber in der stärksten Variante über 280 km/h schnellen D-TYPE.

Um den anfangs 250 PS starken Motor möglichst tief installieren zu können, entwickelten die Jaguar Ingenieure William Heynes und Walter Hassan eine Trockensumpfschmierung und neigten den zunächst noch von drei Weber-Vergasern gespeisten Motor 8,5 Grad nach links zur Seite. In seiner letzten Evolutionsstufe entwickelte der Sechszylinder dank Lucas-Benzineinspritzung und einem auf 3,8 Liter vergrößerten Hubraum dann bis zu 275 PS.

1954 hatte sich Jaguar in Le Mans noch denkbar knapp einem 4,9-Liter-Ferrari geschlagen geben müssen. Dafür gelang 1955, wenn auch unter extrem tragischen Begleitumständen, der Sieg beim Klassiker im Département Sarthe. Das in der Bugpartie um nochmals 19 Zentimeter verlängerte „long nose“-Modell brachte eine noch bessere Aerodynamik und optimierte Atemwege für den Motor, dem man größere Ventile und einen asymmetrischen „wide-angle“-Zylinderkopf verpasste. Damit liefen die mit Scheibenbremsen bestückten Jaguar auf der Geraden nun exakt 281,9 km/h schnell – und konkurrierten so auf Augenhöhe mit den noch per veralteten Trommelbremsen verzögernden Mercedes.

1956 holte in Le Mans nach Problemen der Werkswagen die Ecurie Ecosse für Jaguar die Kohlen aus dem Feuer. Auch 1957 – das Werk hatte sich zwischenzeitlich vom Motorsport zurückgezogen – dominierte eines der blau lackierten Schotten-Autos. Fünf der sechs ersten Wagen im Ziel waren Jaguar – der D-TYPE war auf dem Zenit seiner Laufbahn angelangt.

Bis 1956 entstanden 87 D-TYPE, davon nur elf der besonders erfolgreichen long nose-Variante. Sechs Chassis wurden im Februar 1957 bei einem Feuer im Werk Browns Lane zerstört, 16 zu offenen XK-SS mit Straßenzulassung für amerikanische Kunden umgebaut.

Wer sich beim Oldtimer-Grand Prix einen solchen D-TYPE einmal aus nächster Nähe anschauen will, hat dazu ausführlich Gelegenheit: Neben einem Exemplar des Vorgängers C-TYPE zieren ein 54er „short nose“- und ein 56er „long nose“-Exemplar den Ausstellungsbereich des Jaguar Standes.

F-TYPE Project 7 – Spiritueller D-TYPE-Erbe feiert Deutschland-Premiere
Sprung in das Jahr 2014: Auch der als erstes Projekt der neu gegründeten Spezialabteilung Jaguar Land Rover Special Operations aufgelegte F-TYPE Project 7 hat eine Lizenz für die Straße. Der puristische „Speedster“ mit seiner um 114 Millimeter gekappten Windschutzscheibe wird in einer auf weltweit 250 Einheiten limitierten Kleinserie aufgelegt; darunter 20 Exemplare für Deutschland. Erste Auslieferungen starten Mitte 2015.

Als schnellstes Jaguar Serienmodell aller Zeiten wird F-TYPE Project 7 von einem auf 575 PS gesteigerten Supercharged-V8 mit 5,0 Liter Hubraum angetrieben. Damit erledigt der Supersportler den Sprint von 0 auf 100 km/h in 3,9 Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit wird bei 300 km/h abgeriegelt. Neben serienmäßig installierten Karbon-Keramik-Bremsen sorgen spezielle Aerodynamik-Teile aus Kohlefaser, ein betont sportliches Fahrwerks-Set-Up und eng anliegende Schalensitze für ultimative Fahrerlebnisse.
R-S-Varianten wie der XFR-S Sportbrake sind die Speerspitzen der Moderne

Neben dem originalen D-TYPE und seinem spirituellen Nachfolger zeigt Jaguar auf seinem Ausstellungsareal im Bereich der Coca Cola-Kurve weitere Preziosen wie den D-TYPE-Vorgänger C-TYPE. Die Jaguar Moderne symbolisieren die bis zu 550 PS starken Performance-Modelle, mit den 300 km/h schnellen R-S-Varianten als technologische Speerspitzen. Besonders eindrucksvoll in Gestalt des XFR-S Sportbrake, der ultimative Leistung mit hoher Variabilität verknüpft.

Für seine Freunde und Fans bietet Jaguar neben den automobilen Raritäten und Preziosen erneut ein attraktives Rahmenprogramm mit einem Gewinnspiel, einem hochwertigen Catering unter Leitung von Sternekoch Johann Lafer sowie Autogrammstunden mit Prominenten. Neben Lafer und Jaguar Markenbotschafter Christian Danner signiert erstmals auch die Schauspielerin Anja Kling („Der Rücktritt“) sowie der langjährige Markenbotschafter Mark Keller.

Foto / Web: Jaguar