Mittlerweile sollte jeder gerafft haben, dass mit Hyundai nicht zu spaßen ist. Der neue Ioniq 5 N beweist das eindrucksvoll.
Das Beste kommt zum Schluss. Das gilt auch im Hyundai Konzern. Nach dem Genesis GV 60 Sport Plus mit 490 PS und dem Kia EV6 GT mit 585 PS markiert die Hyundai Ioniq 5 N die derzeitige Speerspitze auf der Plattform. Bis zu 650 PS strapazieren die Pneus mit viel Drehmoment. Wie viel genau lässt Hyundai noch offen, aber bereits der Kia EV6 GT darf mit 740 Nm prahlen, es dürfte also nicht verwundern, wenn sich der maximale Druck bei über 800 Nm bewegt.
Besonders in Zuffenhausen dürfte man bei der Ankündigung nochmals die Augenbrauen angehoben haben, denn auch die allgemeine Auslegung verspricht mehr als nur eine freudige Geradeausfahrt mit bis zu 260 km/h Spitze. Denn die reguläre Systemleistung von 609 PS/448 kW verteilt sich mit 226 PS/166 kW auf der Vorder- und mit 383 PS/282 kW auf der Hinterachse. Und da die N-Varianten auf der Nordschleife geschliffen werden, dürfte hier ein feiner Kurvendynamiker anstehen. Mit aktivierten N-Grin Boost gibt es nochmals mehr Zunder, welches sich auf 650 PS/478 kW zusammenaddiert. Der Sprint auf Tempo 100 km/h? in 3,4 Sekunden Geschichte.
Statt auf straffer Rennstreckenabstimmung legte Hyundai beim Ioniq 5 N eher Wert auf eine Rallye-inspirierte Auslegung. Zudem wurde das Fahrzeug im Gegensatz zur regulären Variante deutlich versteift. Auch die Lenkung wurde sowohl im Drehmoment als auch im Feedback überarbeitet. Und wer Lust hat geht mit dem Alpha-Ioniq 5 danke N Drift Optimizer spielerisch leicht quer. Für ewig-gestrige bietet Hyundai zudem das N e-shift an welches ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe vorgaukelt. Tatsächlich eher ein Nostalgie-Flash denn gerade die lineare Leistungsentfaltung von E-Autos ist ein echter Gamechanger.
Optisch gibt es natürlich jede Menge aerodynamisches Spoilerwerk und in den Radkästen verrichten 21-Zoll-Alus mit Pirelli-P-Zero-Bereifung ihren Job. Insgesamt duckt sich der Ioniq 5 N 20 Millimeter tiefer gen Asphalt. Auch der Innenraum wurde an die sportlichen Bedürfnisse angepasst. So darf man sich unter anderem über Sportsitze mit verstärkten Sitzwangen freuen.
Beim Laden hat Hyundai ohnehin keine Lust auf Kompromisse und setzte beim Ioniq 5 schon vom Start weg auf 800 Volt-Technologie. Dementsprechend pumpt der elektrische Saft mit bis zu 350 kW in die E-Venen. 80 Prozent sind so in gerade mal 18 Minuten erledigt. Werte, von denen man in Europa, mit ganz wenigen Ausnahmen wie dem Porsche Taycan und Audi E-Tron GT, nach wie vor maximal träumen darf.
Seine Premiere hat der Hyundai Ioniq 5 N nun also in Goodwood gefeiert. Wir sind schon gespannt auf die finalen technischen Daten und wollen natürlich auch wissen, was für ein Minus der Koreaner auf dem Bankkonto hinterlässt. Wir tippen mal auf ungefähr 80.000 Euro Wir halten Euch auf dem Laufenden.
Fanaticar Magazin | Fotos: Hyundai
