Es ist irgendwie wie Nutella. Wer als Autofan das Wort GT3 hört, der denkt unweigerlich als Erstes an den Porsche 911 GT3. Auch wenn der Turbo in der Leistungshierarchie abermals weiter oben angesiedelt ist, gilt der 911 GT3 einfach als die perfekte Verkörperung eines Sportwagens. Und diesem Ruf wird er auch in der neuesten Generation wieder uneingeschränkt gerecht.

Dieser 911 basiert direkt auf Rennsport-Technologie. Ausgestattet mit einem extrem hochdrehenden Saugmotor, bietet er sowohl einen Doppelkupplungs-Automaten als auch eine Handschaltung, die rund die Hälfte der Verkäufe ausmacht. Es ist der beeindruckendste 911er aller Zeiten – puristisch und mit einer klaren, unverfälschten Erscheinung. Nun wird er in einer neuen Modellgeneration präsentiert.

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Verantwortlich für diesen Erfolg ist Andreas Preuninger, der bereits seit der zweiten Generation des GT3 (Modellreihe 996) für dessen Entwicklung zuständig ist. Er stellt sicher, dass auch das neue Modell seinen einzigartigen Charakter beibehält.

Die Außenhaut ist nochmals glatter und ästhetischer als der Vorgänger. Es ist Porsche besser denn je gelungen, den Werks-Look zu behalten und den GT3 von den Tuningmodellen abzusetzen, die sich immer wieder am 911 abarbeiten. Der vordere Lufteinlass wirkt wie ein Düsentriebwerk, die Hauben sind jetzt aus Kohlefaser-Verbundstoff, der manuell verstellbare Heckflügel ist oben aufgehängt und der Diffusor ist weitaus effektiver als bisher: Leichtbau, Aerodynamik und Ästhetik gehen eine perfekte Symbiose ein. Der cW-Wert liegt bei hervorragenden 0,33.

Je nach Außenfarbe können passend kolorierte Ringe für Hauptscheinwerfer und Räder bestellt werden. Sie akzentuieren den Auftritt insbesondere dann, wenn dunkel eingefärbte Räder bestellt wurden. Die Breitreifen kommen von Michelin, Goodyear/Dunlop oder Pirelli.

Die erstmals in einem Serien-Elfer eingesetzte Doppelquerlenker-Vorderachse des neuen GT3 kommt direkt aus dem Rennsport und korrespondiert mit einer überarbeiteten Hinterachse. Aus dem Zusammenspiel resultiert ein sehr harmonisches und präzises Fahrverhalten, das im Segment der Hochleistungs-Sportwagen Maßstäbe setzen könnte.

Im Heck des neuen GT3 arbeitet ein 4,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit Einzeldrosselklappen, der 510 PS (375 kW) leistet und bis zu 9000 U/min drehen kann. Die Kraftübertragung erfolgt entweder über das bewährte Sechsgang-ZF-Handschaltgetriebe des Vorgängermodells oder ein ebenfalls von ZF stammendes Siebengang-Doppelkupplungs-Getriebe, das leichter als das in anderen 911er-Modellen verbaute Achtgang-Getriebe ist.

Der neue GT3 beschleunigt in nur 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h. Besonders beeindruckend ist die Zeit von 6:59,927 Minuten auf der Nürburgring-Nordschleife – 17,5 Sekunden schneller als das Vorgängermodell, was einen beachtlichen Fortschritt darstellt. Der Verbrauch liegt bei 12,4 Litern pro 100 Kilometern.

Das Fahrerlebnis wird durch die perfekt sitzenden Vordersitze, die mit Mikrofaser bezogen sind, zusätzlich optimiert. Die Instrumentierung bietet einen speziellen Modus, der alle wichtigen Informationen in den zentralen Sichtbereich legt und sich damit von anderen 911er-Versionen deutlich abhebt.

Das Gleiche gilt für den Wählhebel des Doppelkupplungsgetriebes, der in einer separaten Schaltgasse betätigt werden kann, während manuelle Eingriffe bei den anderen 911ern nur über die Paddel am Lenkrad möglich sind. Bei der Handschaltung gibt es eine automatische Zwischengas-Funktion, die sich erfreulicherweise abschalten lässt. Oben auf dem Cockpit ist übrigens die so unvermeidliche wie überflüssige Sport-Chrono-Uhr aufgepflanzt.

Wer den puristischen Ansatz des GT3 auf die Spitze treiben will, der kann sich demnächst auch ein Touring-Paket bestellen. Das kommt dann mit Aluminium-Blenden um die Seitenfenster und insgesamt klassischerem Auftritt, verzichtet allerdings auf die im oberen Geschwindigkeitsbereich hochwirksamen Aero-Elemente.

Die Preise beginnen bei 167.518 EUR und damit deutlich unterhalb des 911 Turbo (ab 185.487 EUR). Der GT3, soviel ist klar, ist von eigenständigem Charakter. Und wir ziehen ihn jedem anderen 911er vor.

Fanaticar Magazin | Fotos: Porsche