Der 625 PS starke BMW X6 M Competition gehört zur Speerspitze seiner Liga, und hat kein Problem damit, das auch zu offenbaren.
Was wurde der X6 anfangs belächelt als er 2008 auf den Markt kam. Am lautesten wurde aber schlussendlich in München gelacht, denn der X6 war von Anfang ein Bestseller. Und nun? Hat jeder der was auf sich hält eine SUV-Variante mit abfallendem Dach auf Lager. Mal mit mehr, mal mit weniger Performance. In Garching setzt man der Performance mit dem X6 M Competition nochmal eine Krone auf.
Dabei kommt der Bayer in seiner mittlerweile dritten Generation ungefähr so unauffällig daher als wenn „The Rock“ Dwayne Johnson auf einmal in Bielefeld über den Flohmarkt schlendern würde. Bei so viel Kurven, harten Linien, Bad-Boy-Face, dicken Backen und monströsen Lufteinlässen ist nun mal kein Platz für Zurückhaltung. Sorry but no Sorry.
Ist auch nicht nötig, denn unter der Haube kommt das V8-Sahnestück in der höchsten Leistungsstufe zum Einsatz. 4,4 Liter Hubraum paaren sich mit zwei Turboladern und bringen das Aggregat auf 625 PS (460 kW). Die schießen über das 8-Gang-M-Steptronic-Getriebe auf die mächtigen Pneus. 21 Zoll gibt es vorne, 22 hinten. Die lassen sich nicht vom maximal anstehenden Drehmoment von750 Nm einschüchtern und lassen die Power ohne zu murren auf alle vier Räder los. Das Allradsystem M xDrive regelt.
Kurz ins Cockpit. Die Kommandozentrale wirkt vertraut, iDrive lebt noch. Ein Glück. Das Lenkrad dick und griffig wie es bei einem M sein soll und das Gaspedal gierig nach dem ultimativen Kickdown. Bitte sehr. Druck, Druck, Druck. Die Tachonadel kennt nur einen Weg- nach oben. 0 auf 100 km/h in gerade mal 3,8 Sekunden. Das ist Porsche Level. Auf 200 km/h sind es 13,2 Sekunden. Regulär ist bei politisch korrekten 250 km/h Schluss. Wer aber das optionale M Drivers Package ordert, wird erst bei 290 km/h abgebremst. Nicht weil da tatsächlich Schluss wäre, aber BMW meint das reicht.
Asphalt. Er kann nach vorne. Entweder kommod und entspannt, oder ungläubig wie ein Irrer. Kurven vernascht er ebenso. Schert sich nicht um Grenzen, nimmt sie wie ein Heißblut. Wankstabilisierung heißt das Zauberwort. Trotzdem hängen einem bei so viel Querdynamik bei 2,4 Tonnen einfach nur die Kinnladen runter. Bremsen kann er trotz fülliger 2,4 Tonnen Lebendgewicht auch. Die mächtige Bremsanlage regelt auch in schlimmsten Situationen.
Dämpfen geht auf verschiedenen Stufen. Von Komfortabel bis Sportlich straff. Die Möglichkeiten der persönlichen fahrerischen Individualisierung sind hier gefühlt grenzenlos. Im Alltag setzen wir auf Komfort. Dass er böse ist, sieht ja eh jeder. Eine Armada ein technischen Helferlein hilft zudem, das Auto sicherer, komfortabler und vor allem übersichtlicher zu halten. Zur Not findet er auch selbst die Parklücke und parkt rotzfrech von alleine ein. Guter Buddy.
Fazit: Mindestens 152.100,00 € Euro sind fällig für den BMW X6 M Competition. Gut investiertes Geld. Denn in Garching hat man dem X6 einen dermaßen grandiosen Feinschliff verpasst, dass es einem hier quasi an nichts fehlt.
Er ist das perfekte Alpha-Tier für den Alltag, ein souveräner Reisebegleiter und ist dir auch nicht böse, wenn du dich mal ein paar Runden lange auf die Nordschleife traust. Natürlich ist er kein Sportwagen. Aber viel näher kann ein SUV dem Feeling kaum noch kommen. Einem Trendsetter macht man nun mal nicht so schnell die Bühne streitig.
Fanaticar Magazin | Fotos: MarioRoman Pictures
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